Momentan bin ich dabei, eine Schwitzhütte zu errichten.
Neben all den offensichtlichen Dingen wie Steine, Decken, Weiden und Holz braucht es tatsächlich noch viel mehr, um diese Vision zu realisieren. Aufwände, die zuvor nicht so greifbar waren oder als Nebensache betitelt wurden.
Eine dieser Aufgaben ist das Vorbereiten des Platzes. Die erste Idee – mit Maschinen den Ort räumen und die Schräge planieren. Auch wenn ich von der Geschwindigkeit dieser Vorstellung erstaunt war, wusste ich, dass es nicht ganz stimmig ist.
Nachdem meine ersten Anfragen nach Baggern nicht gefruchtet haben, ging ich einfach los und fing an zu schaufeln. Diese körperliche Arbeit trifft sich ganz gut mit dem Thema des inneren Widerstand, das ich im letzten Beitrag beschrieben habe.
Und wow, was da alles in Bewegung kommt wenn ich selbst am Platz stehe, Stück für Stück tiefer in die Erde grabe und mir selbst dabei aufmerksam lausche. Ich komme unweigerlich in Kommunikation mit der Erde, den Pflanzen, den Lebewesen dort. Müll darf ich entfernen, heilige Gegenstände des Ortes an einen eigenen Altar übergeben. Und all das in der wunderbar entspannenden, erdenden Natur. Was für ein Segen.
Ich bin froh darüber, das alles händisch zu erledigen. Ich baue dadurch eine Beziehung zum Ort auf und weiß auch, wo sich die Grenzen befinden. Denn nur weil ich die Macht habe, als Mensch alle Grenzen zu sprengen, ist das nicht mein Vorhaben. Ich möchte in Harmonie mit der Natur sein und meinen Job erledigen. Der jetzt gerade ist: eine Schwitzhütte errichten.
Es liegt noch genug Arbeit vor mir und ich freue mich drauf, auch in diese anderen Ebenen einzutauchen. Das Ziel ist klar, auch wenn es im Hier und Jetzt gar keine Relevanz mehr hat. Was Jetzt zählt, ist nur, dass ich mich widme. Dieser Vision. Dieser Idee. Dieser Aufgabe.