Mein Weg

Mein Weg

.. ist ein weiter. So wie der von jedem von uns. Gerade lese ich ein Buch, das einen inneren Konflikt in mir anspricht, den ich schon jahrelang austrage. Der Kampf mit dem Widerstand, mit innerer Resistance.

Worum gehts da genau? Wie sich Widerstand äußert, wozu er fähig ist und was er versucht, zu verhindern. Die Conclusio ist, dass Widerstand dir im Weg steht. Und dass die Lebensbereiche, in denen wir den meisten Widerstand spüren, genau die sind, bei denen sich das Hinschauen und Hineinentfalten am meisten auszahlt. Die für einen selbst tatsächlich so lebensnotwendig sind, dass tiefe Unzufriedenheit aufkommt, verfolgt man diese Bereiche und Lebenswege nicht.

Ich spür das bei mir ganz stark im Bereich Körperarbeit. Ich weiß, dass diese Arbeit mir selbst gut tut und ich mehr als fähig dazu bin. Ich weiß, dass sie anderen Menschen und Mutter Erde gut tut. Ich weiß, dass ich mir mit dieser Arbeit ein vollkommenes Leben aufbauen kann und ich weiß Bescheid über die tiefe Freude, die ich während des Gebens verspüre. Damit wären schonmal die 4 Teile des Ikigai abgesteckt.

Doch warum verfolgte ich dann bisher diesen Weg nicht unabdingbar? Weil viele dieser tausenden gedanklichen Stimmen sagen, dass ich noch nicht bereit bin. Dass ich damit nicht über die Runden komme. Dass ich nicht hier bin, um Menschen zu helfen, sondern nur der Natur. Dass ich nicht der Richtige bin für soziale Medien, Marketing und Verkauf. Dass ich blablabla.

All das erkenne ich jetzt als Widerstand. Und wenn ich dem Buch meinen Glauben schenke, scheint da wirklich viel auf mich zu warten in diesem Lebensbereich Körperarbeit — sonst wär da nicht so viel Widerstand.

So kann innerer Widerstand als Wegweiser dienen, um Klarheit zu schaffen für das, was wirkliche Relevanz hat. Einerseits versucht er, dich von etwas Größerem abzuhalten. Andererseits zeigt er genau dadurch den Weg zu dem, wofür es sich lohnt, weiterzugehen.

Ich bin noch nicht mal fertig mit dem Buch und schon schreibe ich drüber, als hätte ich mich ewig lang damit auseinandergesetzt. Aber genau darum gehts mir. Mich zeigen mit dem, was jetzt gerade da ist, ohne dem Widerstand Glauben zu schenken, dass ich erst etwas fertig lesen muss, erst noch mehr lernen muss, erst noch weiser werden muss bevor ich mich zeige.

Viel zu lange bin ich dem Widerstand gefolgt. Nun folge ich dem, worauf er mich aufmerksam macht. Jeden Tag wieder.

Das Buch übrigens: The War of Art von Steven Pressfield. Für jeden, der merkt, dass es etwas gibt im eigenen Leben, das auf dieser Erde verkörpert werden möchte — und es nicht wagt, immer wieder den Schritt dorthin zu gehen.

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