Heute als Mann geht es darum, präsent zu sein. Es geht darum, das ewige Weglaufen zu beenden. Viel zu lange wurden Frauen hintergangen, zurückgelassen, alleine gelassen, verurteilt, bevormundet und übermannt. Die Nonexistenz des Wortes “überfraut” erklärt alles.
Es ist ein nötiger Entwicklungsschritt, ohne den sich auch das Weibliche nicht weiterentwickeln kann. Als fühlendes Wesen erfährt das Weibliche den Schmerz, der durch diese Stagnation erzeugt wird. Sie fühlt die Einsamkeit, sie fühlt die Abwesenheit des Männlichen, sie fühlt, dass sie für sich selbst da sein MUSS, da das Männliche es nicht einmal versucht.
Dieser Schritt ist es, für den ich mich entscheiden kann und den ich mir inständig nahelege. Mein Leben wird zersplittern in seine Bestandteile und alles darf fortgeschwemmt werden, das nicht dem entspricht, wohin es geht. Bewusstheit, Präsenz, Vollständigkeit, Lichtheit, Entschlossenheit, Klarheit, Standhaftigkeit.
Nun blicke ich nach außen und sehe Ablenkung überall. Sehe Ablenkung von dem, was ist. Das Weibliche IST dieses Außen, welches nur so sprüht vor Möglichkeiten, Emotionen, Spannung, Ausdruck.
Das Männliche, welches immense schlummernde Kraft in sich trägt, wird durch diese Überrepräsentation abgelenkt vom eigenen Kern. Diese Kräfte werden gefürchtet, da ihre Entfaltung die vollkommene Zerstörung der Unbewusstheit bedingt. Nach dieser Zerstörung wird automatisch eine neue Ordnung erschaffen, die aus dem Gleichgewicht zwischen Männlich und Weiblich entspringt und ein goldenes Zeitalter des Friedens, der Harmonie, der puren Ekstase einläutet, welches durch die Bewusstheit des Männlichen getragen und durch die Fülle des Weiblichen ermöglicht wird.
Der Weg dorthin ist ebenso einfach wie er schwierig ist. Der Rückzug in die Stille, um Training in Präsenz zu empfangen. Der Rückzug aus Impulsen, um Training in innere Kontrolle und Ausgeglichenheit zu erhalten. Der volle Eintritt in das Jetzt, um die Einsamkeit des Weiblichen zu beenden.
Ich bitte inständig darum, dass sich das Männliche für diesen Paradigmenwechsel findet um in gemeinsamer Entschlossenheit diesen oh so vorbereiteten, viel zu lange schon begehbaren und höchst transformativen Weg zu gehen.
Es geht um nichts geringeres als Alles.